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Schon davon gehört? Johanna über „The Iron Claw“

Foto: Eric Chakeen (c) House Claw LLC

In unserer Reihe „Schon davon gehört?“ teilen wir Bücher, Musik, Filme oder Serien, die uns persönlich berühren und von denen wir glauben, dass mehr Menschen sie kennen sollten, weil sie psychische Erkrankungen und mentale struggles greifbarer und verständlicher machen.

Das Familiendrama The Iron Claw erzählt die Geschichte der texanischen Wrestling-Familie Von Erich, die in den 1980er Jahren durch Triumphe und Tragödien in der Welt des professionellen Wrestlings der USA in die Geschichte einging.

“Dad tried to protect us with wrestling. He said if we were the toughest, the strongest, nothing could ever hurt us.” (Fritz Von Erich)

Unser Vater versuchte, uns durchs Wrestling zu beschützen. Er sagte, wenn wir die Härtesten, die Stärksten wären, dann könnte uns niemals etwas verletzen.”

Trotz der ruhmreichen Wrestling-Karriere der Von Erichs, blieb ein Familienmitglied stets im Schatten des Erfolgs, den es sich gewünscht hätte: Vater Fritz (Holt McCallany), auch bekannt als Iron Claw. Nun bemüht er sich mit aller Kraft und aus tiefster Überzeugung, dass wenigstens einer seiner sechs Söhne im Wrestling-Ring das schafft, was Fritz nicht geschafft hat. Alle sechs wollen den Ansprüchen des Vaters gerecht werden, kämpfen verzweifelt um seine Anerkennung und zerbrechen nacheinander daran.

Sein Sohn Kevin (Zac Efron) nimmt diese Aufgabe anfangs sehr motiviert an und unterwirft sich den Ansagen seines Vaters. Im Laufe des Films entwickelt er sich jedoch hin zu einer reflektierten und sensiblen Persönlichkeit, die sich dem Schicksal seines Elternhauses nach und nach zu entziehen lernt.

“You can cry. Everybody cries. We cry all the time.”

Du kannst weinen. Jeder weint. Wir weinen andauernd.”

Das Drama erzählt auf direkte, einnehmende und laute Art und Weise von zahlreichen Schicksalsschlägen, die zeigen, was das Aufwachsen in einer toxischen Umgebung mit sich bringen kann. Ein gewaltiger Film, der deutlich macht, wie gefährlich unreflektierte Stärke und Leistungsdruck sein können und wie überlebenswichtig Sensitivität und das Zulassen von Gefühlen sind. 

Einzig die Darstellung eines Suizids im Laufe des Films ist fragwürdig, da sowohl Suizidmethode als auch Suizidort angedeutet werden und der Suizid als romantisierend verstanden werden kann. Hier gilt also Vorsicht. Für Menschen in Krisen kann diese Art der Darstellung von Suiziden ein Risiko darstellen. Mehr zu Richtlinien zur Darstellung von Suiziden in Medien findet ihr hier.

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The Iron Claw | USA 2023 | Regie: Sean Durkin | 131 Minuten | im Kino

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