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Psychiater und Schriftsteller Dr. Jakob Hein über das Streben nach Perfektion und die Illusion von Authentizität

Foto: Susanne Schleyer

Der Psychiater und Schriftsteller Dr. Jakob Hein bespricht mit Moderator Sven Haeusler die negativen Auswirkungen der Nutzung von sozialen Medien auf die psychische Gesundheit. Der Berliner beobachtet ein Streben nach einer Perfektion, die sich an einem unrealistischen, durch Beauty-Filter hergestellten Ideal misst. Gleichzeitig stellt der Psychiater fest, dass einige Nutzer:innen Schwierigkeiten haben, sich von den Bildern auf Social Media zu distanzieren. 

Der Psychiater beschreibt den Druck, sich auf Plattformen wie Instagram und TikTok authentisch zu zeigen. Dieser führe dazu, dass viele Nutzer:innen sehr persönliche Einblicke geben und damit neben positivem Feedback auch negative Reaktionen bekommen. Wichtig sei es laut Jakob Hein, Social-Media-Plattformen bewusst zu nutzen und zu lernen, sich selbst und die eigene Privatsphäre besser zu schützen. Die Empfehlung des Psychiaters lautet deshalb: „Denk immer, wenn du auf Social Media gehst, du bist Taylor Swift.“ 

Der 53-Jährige betont, es brauche eine Medienschulung, die den bewussten Umgang mit dem Internet und den sozialen Medien als festen Teil des Lehrplans an Schulen etabliert. Er weist weiterhin auf das Suchtpotenzial der Sozialen Medien hin und zeigt, warum es so schwierig ist, sich in der Nutzung zu beschränken, obwohl das empfundene Glück nur von kurzer Dauer ist: „Fühlt sich immer sehr wichtig an und ist in Wahrheit irgendein Quatsch, den man dann ein halbes Jahr lang gar nicht mehr erinnert.”

Über Kopfsalat

Der Freunde fürs Leben-Podcast Kopfsalat erscheint zweimal monatlich und ist auf frnd.de sowie auf den gängigen Podcast-Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify, Deezer und RTL+ abrufbar. Die fünfte Staffel wird von der DDL und der DAK gefördert. Der Moderator ist Filmemacher und Journalist Sven Haeusler.

Seit 2001 klärt der gemeinnützige Verein Freunde fürs Leben e.V. Jugendliche und junge Erwachsene über mentale Gesundheit, Depression und Suizid auf. Denn durch gezielte Informationsvermittlung über Warnsignale, Hilfsadressen und Therapiemöglichkeiten ist Suizidprävention möglich.

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