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Sabine Werth über Armut, Einsamkeit und die Bedeutung sozialer Netzwerke

Foto: Andreas Müller

In der zweiten Podcastfolge zum Thema Einsamkeit und Armut spricht Sabine Werth über Armut und Einsamkeit. Die Gründerin der Berliner Tafel hat früh gelernt, selbstständig zu sein – eine Erfahrung, die sie heute in ihre Arbeit mit Menschen einbringt, die in finanziellen Notlagen sind. Sie erzählt, dass viele Menschen die Tafel nutzen, um der Einsamkeit zu entfliehen und sich auszutauschen: „Viele kommen früh zur Essensausgabe – nicht, um möglichst viel mitzunehmen, sondern um sich zu treffen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam Kaffee zu trinken.“

Diese Begegnungen zeigen, wie wichtig ein stabiles soziales Netz ist, besonders für Menschen in Armut. Soziale Isolation erschwert den Zugang zu Hilfe, doch Einsamkeit betrifft nicht nur jene ohne Familie. Die 68-Jährige hat in ihrer Arbeit oft erlebt, dass man sich auch innerhalb der eigenen Familie einsam fühlen kann, wenn dort kein Rückhalt besteht. Für viele Armutsbetroffene sei zudem die größte Hürde, sich einzugestehen, dass sie Unterstützung brauchen – und die nächste, sie tatsächlich zu finden.

Die Berliner Tafel bleibt in ihrer Unterstützungsarbeit bewusst unabhängig von staatlichen Mitteln. Dennoch, so betont Sabine Werth, darf Hilfe nicht allein von wohltätigen Organisationen abhängen. Verantwortung trägt nicht nur die Politik, sondern jede:r Einzelne. Sie fordert eine bessere Umverteilung und ein bedingungsloses Grundeinkommen: „Ich glaube einfach, dass wir als Gesellschaft viel stärker sehen müssen, dass wir alle einzeln verantwortlich für das Gemeinwohl sind.“

Foto: Andreas Müller

Über Kopfsalat

Der Freunde fürs Leben-Podcast Kopfsalat erscheint zweimal monatlich und ist auf frnd.de sowie auf den gängigen Podcast-Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify, Deezer und RTL+ abrufbar. Die Sonderedition Einsamkeit wird von der KKH Kaufmännische Krankenkasse gefördert. Der Moderator ist Filmemacher und Journalist Sven Haeusler.

Seit 2001 klärt der gemeinnützige Verein Freunde fürs Leben e.V. Jugendliche und junge Erwachsene über mentale Gesundheit, Depression und Suizid auf. Denn durch gezielte Informationsvermittlung über Warnsignale, Hilfsadressen und Therapiemöglichkeiten ist Suizidprävention möglich.

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