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Telemedizinische Unterstützung in Corona-Zeiten – Hier findet Ihr psychologische Hilfe online

Foto: pexels.com

Gerade für Menschen mit psychischen Erkrankungen stellt die Corona-Krise eine große Herausforderung dar. Freunde fürs Leben unterstützen Euch mit umfangreichen Informationen über Angebote im Online-Therapiebereich sowie über wichtige Anlaufstellen in Krisensituationen.

Tipp 1: Eure Psychotherapie per Video weiterführen

Ihr befindet Euch gerade in psychotherapeutischer Behandlung? Fragt bei Eurer Psychotherapeutin bzw. Eurem Psychotherapeuten nach, ob Ihr die Behandlung per Videoanruf fortführen könnt. Somit habt Ihr weiterhin einen direkten und vertrauten Ansprechpartner und Euer bisheriger Therapieerfolg geht nicht verloren.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen haben die Begrenzung der Online-Videobehandlungen aufgehoben. Somit können Therapeut*innen Videobehandlungen für all ihre Patienten anbieten. Diese neue Regelung tritt ab dem 01. April 2020 in Kraft.

Zudem fordert die Bundespsychotherapeutenkammer, dass auch Akutbehandlungen per Video oder Telefon sowie Erstgespräche per Video ermöglicht werden.

Tipp 2: Angebote der telemedizinischen Versorgung nutzen

Selfapy ist ein Online-Therapie-Programm, welches Euch Unterstützung bei Depression, Angst und Panik sowie Stress bietet. Zudem hat Selfapy ein kostenloses psychologisches Angebot in der Corona-Krise mit Psychotherapeut*innen und Experten entwickelt. In dem vier- bis sechswöchigen Programm erlernt Ihr den Umgang mit Themen wie Quarantäne, Stress, Angst und Einsamkeit. Nach einem kostenlosen Infogespräch am Telefon oder per Mail könnt Ihr Euch anmelden und habt Zugriff auf interaktive Übungen, Videos und informative Texte rund um das, was Euch in der Corona-Krise psychisch belastet. Ein*e Psycholog*in steht Euch zur Seite – mit ihm/ihr könnt Ihr via Nachrichten in Austausch treten.

HelloBetter bieten Euch psychologische Online-Trainings und Online-Therapie via Computer und Smartphone-App an. Auf Wunsch könnt Ihr Euch von einem Psychologen bzw. einer Psychologin begleiten lassen, die für Euch das passende Training bei psychischen Belastungen wie zum Beispiel Stress, einer Depression, Angst und Panik, Grübeln und Schlafstörungen heraussuchen. Wenn Ihr bei der BARMER oder SVLFG versichert seid, könnt Ihr viele Trainings kostenlos nutzen. In den Trainingseinheiten erlernt Ihr verschiedene Strategien, um Eure Krise zu bewältigen. Ab dem 20. März 2020 bietet HelloBetter öffentliche Videosprechstunden mit Psycholog*innen auf Facebook und eine Telefonhotline an. In den kommenden Wochen wird zudem ein an die Corona-Krise angepasstes Online-Training verfügbar sein.

MindDoc ist das Online-Therapieangebot der Schönfeld Klinik. Innerhalb kurzer Zeit werdet Ihr hier psychotherapeutisch von Experten begleitet. Nach einem Erstgespräch mit einem Psychologen in Eurer Nähe stehen Euch Behandlungskonzepte für Depression, Essstörung und Burnout zur Verfügung. Auf der Website könnt Ihr überprüfen, ob Eure Krankenkasse die Kosten der Online-Therapie übernimmt. Ab dem 23. März 2020 werden die Erstgespräche per Videoanruf durchgeführt.

iFightDepression ist ein internetbasiertes, begleitendes Selbstmanagement-Programm, das Euch bei einer leichten Depressionsform helfen kann, in Begleitung eines Therapeuten bzw. einer Therapeutin mit den Symptomen umzugehen. Das Programm unterstützt Euch dabei, Aktivitäten in Euren Alltag zu integrieren, die Eure seelische Gesundheit fördern, die Anzeichen einer Erkrankung zu erkennen und den Einfluss der Erkrankung auf Euren Alltag, Eure Gefühle und Eure Beziehungen zu regulieren. iFightDepression ist nun für sechs Wochen auch ohne Begleitung für Euch zugänglich. Über die E-Mail-Adresse ifightdepression@deutsche-depressionshilfe.de könnt Ihr Euch formlos anmelden und werdet innerhalb von 24 Stunden freigeschaltet.

U25 Deutschland unterstützt junge Menschen bis 25 Jahre mit einer Mailberatung von gleichaltrigen Ehrenamtlichen, den Peerberater*innen. Diese wurden von professionellen Berater*innen ausgebildet und stehen Euch in Krisen und bei Suizidgedanken zur Seite. Nach einer Registrierung online könnt Ihr Eure Probleme in einer Mail schildern. Die Peers wenden sich innerhalb von zwei Tagen an Euch. Dieses Beratungsangebot steht anonym und kostenlos für Euch zur Verfügung.

Bei JugendNotmail erhaltet Ihr vertrauliche und anonyme Beratung. 365 Tage im Jahr stehen Euch ausgebildete Ansprechpartner*innen zur Seite und bieten Online-Einzelberatung, Themenchats und Foren für Jugendliche bis 19 Jahre kostenlos an. Nach Eurer Registrierung könnt Ihr mit einen Nicknamen anmelden. In den Foren und den wöchentlichen Themenchats findet Ihr derzeit Tipps und Austausch rund um die Herausforderungen während der Corona-Krise.

Tipp 3: Hilfreiche Apps für den Alltag

Die Moodpath App ist ein psychologischer Begleiter, der täglich Eure Stimmung erfragt. Das wissenschaftlich entwickelte Depressions-Screening wertet nach 14 Tagen das Vorliegen von Symptomen einer Depression aus und gibt je nach Einschätzung eine Handlungsempfehlung, zum Beispiel Euch ärztliche oder psychotherapeutische Unterstützung zu suchen. Außerdem könnt Ihr viele Kurse mit Übungen und Techniken aus der Verhaltenstherapie zu Themen wie Grübeln, Schlafstörungen oder Selbstwertproblemen nutzen. So macht Ihr Euch Eure Emotionen bewusst und könnt Euer Wohlbefinden verbessern.

Die Arya App könnt Ihr als Begleiter während Eurer Therapie gegen Depression nutzen. Der Arya Companion ermöglicht es jederzeit und überall, Eure Stimmung und Eure Verhaltensmuster festzuhalten und zu reflektieren. Ihr habt die Möglichkeit, angenehme Aktivitäten auszusuchen, zu planen und als erledigt „abzuhaken“. Während einer Therapie kann die App in Verbindung mit einer Benutzeroberfläche für Therapeut*innen genutzt werden, die die erfassten Daten einsehen können. Außerdem können Therapeut*innen individuelle Hausaufgaben erstellen und für Euch freigeben.

Daily Habits ist eine hilfreiche App, um neue Gewohnheiten aufzubauen und gute zu festigen. Der Gewohnheits-Tracker hilft Euch dabei, gute Gewohnheiten zu organisieren, beizubehalten und zu verfolgen. Eure Vorhaben und Fortschritte könnt Ihr zudem in der App mit Familie und Freund*innen teilen und Euch mit ihnen austauschen.

Tipp 4: Beratung am Telefon

Die Telefonseelsorge erreicht Ihr kostenfrei vom Handy und Festnetz unter 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222. Dort sind ausgebildete Helfer rund um die Uhr für Euch da.

Wenn Ihr Euch mit Euren Problemen gerade alleine fühlt, ist das Kinder- und Jugendtelefon montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr für Euch da. Unter 116 111 werdet Ihr hier beraten. Gemeinsam könnt Ihr am Telefon überlegen, was Euch in Eurer derzeitigen Situation hilft.

Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter 08000 116 016 unterstützen Berater*innen Euch 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte können sich anonym und kostenfrei an das Hilfetelefon wenden.

Die Sucht- und Drogenhotline steht Euch unter 01805 31 30 31 anonym, bundesweit und rund um die Uhr zur Verfügung. Bei Sucht- und Drogenfragen könnt Ihr Euch als Betroffene*r und als Angehörige*r an die Berater*innen am Telefon wenden. Sie stehen Euch mit Informationen und Beratungsangeboten zur Seite.

Bleibt in Kontakt miteinander. Fragt wie es Euch geht. Nehmt Hilfe in Anspruch. #stayhealthy #staystrong #takecareofeachother 

Habt Ihr bereits unseren Beitrag 5 Tipps gegen das seelische Corona-Tief gelesen? Unter frnd.de/corona findet Ihr zudem weitere Hilfsangebote.

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