Folge 19: Rapper Tua – Street Credibility und Depression
Harte Schale, weicher Kern: Rapper Tua ist erfolgreich im Deutschrap-Business unterwegs – ein Genre, in dem man sich mit Krassheit profiliert. Trotzdem oder gerade deswegen spricht er in der neuesten Folge des Podcasts Kopfsalat offen über seine Depression. Tua erzählt den Moderatorinnen Sara Steinert und Sonja Koppitz, wie er mit der scheinbaren Widersprüchlichkeit, erfolgreich und depressiv zu sein, lebt und wie er mit seiner Depression in der Öffentlichkeit und in seinen Songs umgeht. “Angst, dass es mir schadet, habe ich nicht […], aber manchmal ein schlechtes Gefühl danach”, so Tua. Der Rapper hinterfragt zudem das Glorifizieren und Romantisieren von psychischen Erkrankungen im Künstlerdasein kritisch – auch wenn er sich selber davon nicht ganz freimachen kann. Das Trio spricht im Verlauf des Gesprächs über den Umgang mit seiner Diagnose, seinen beruflichen Alltag sowie die Reaktionen seiner Familie und seines Managements. In besseren Momenten ermögliche die Depression ihm als Künstler viel, in schlechteren Zeiten verhindere sie, dass er arbeiten kann. Ihm helfen, Medikamente, Sport, Achtsamkeit, seine Musik, Stetigkeit und Dankbarkeit durch Krisen. “Ich umarme sie seit vielen Jahren […], aber ich verharre nicht mehr in ihr”, sagt der Rapper über seine Haltung zu seiner Depression. “Passt auf euch auf. Seid gut zu euch selbst. Definiert euch nicht über die Leistung, sondern definiert euch lieber darüber, was ihr liebt, wie ihr gut wirken könnt. Aber auch da: Macht euch locker. Habt euch lieb”, entlässt Tua die Zuhörer*innen aus dem Gespräch.
Kopfsalat – Der Freunde fürs Leben-Podcast über Depressionen, Gefühle und den ganzen anderen Salat im Kopf erscheint monatlich und ist auf frnd.de sowie auf Apple Podcasts, Spotify, Deezer und Audio Now abrufbar. Er wird als Projekt der Deutsche DepressionsLiga e.V. im Rahmen der Selbsthilfeförderung durch die Techniker Krankenkasse (TK) gefördert.
Seit 2001 klärt der gemeinnützige Verein Freunde fürs Leben e.V. Jugendliche und junge Erwachsene über seelische Gesundheit, Depression und Suizid auf. Denn durch gezielte Informationsvermittlung über Warnsignale, Hilfsadressen und Therapiemöglichkeiten ist Suizidprävention möglich. Mit kreativen und jugendlichen Projekten und Kampagnen wollen Freunde fürs Leben mehr Akzeptanz für die Tabuthemen Depression und Suizid erzeugen.