Wahlprogramme der Parteien im Check: Psychische Gesundheit
In Vorbereitung zur Bundestagswahl hat der Verein Freunde fürs Leben die Wahlprogramme der sechs großen Parteien unter die Lupe genommen: “Wer hat Mental Health auf der Agenda?”
- Anlass “Welttag der Suizidprävention” am 10. September 2021
- Check: Was sagen die Parteiprogramme zu Vorsorge, Aufklärung und Versorgung von psychischen Erkrankungen?
- Freunde fürs Leben sprechen mit Vertreter:innen der Parteien und jungen Kandidat:innen: Noreen Thiel (FDP), Kevin Kühnert (SPD), Caroline Lünenschloss (CDU), Julia Schramm (Die Linke) und June Tomiak (Die Grünen)
Kaum jemand liest sich die Wahlprogramme verschiedener Parteien durch, um eine Wahlentscheidung zu treffen. Freunde fürs Leben e.V. haben es gemacht, um jungen Erwachsenen vor der Bundestagswahl 2021 auf ihren sozialen Kanälen einen Überblick zu geben, wie sich die Parteien für eine Stärkung der psychischen Gesundheit einsetzen wollen. Der Fokus liegt dabei auf den Themen Vorsorge (Prävention), Aufklärung (Entstigmatisierung) und Versorgung von psychischen Erkrankungen. Am 10. September gehen die Ergebnisse im Rahmen einer 14-tägigen Social Media-Kampagne auf Instagram, Facebook und der Website frnd.de/parteiencheck online.
“Der Ansatz unserer Aufklärungsarbeit zu Depression und Suizid ist ‘Rede darüber’. Diese Aufforderung richten wir nicht nur an Betroffene, sie gilt umso mehr der Politik. Psychische Gesundheit muss Teil der gesundheitspolitischen Agenda jeder Partei sein!”, fordert Diana Doko, Vorständin und Gründerin des Vereins anlässlich des diesjährigen Weltsuizidpräventionstags.
Ein Teil der Aufklärungskampagne ist ein Vergleich der Pläne der sechs aktuell im Bundestag vertretenen Parteien (CDU/CSU, SPD, AfD, Die Grünen, FDP und Die Linke) zum Thema psychische Gesundheit. Zu jedem Fokusthema – Vorsorge, Aufklärung und Versorgung – werden Auszüge aus dem Wahlprogramm übersichtlich gegenübergestellt. Es zeigt sich:
Während CDU/CSU und SPD sich auf den Ausbau des psychotherapeutischen Angebots fokussieren wollen, geben die Grünen, die Linke und die FPD zudem konkrete Ansätze zur Prävention und Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen. Das Wahlprogramm der AfD enthält keinerlei Hinweise auf Maßnahmen, die die psychischen Gesundheit betreffen.
Die gesundheitspolitischen Vertreter:innen der Union, SPD, Die Grünen, FDP und Die Linke erhielten vertiefende Fragen, um auf Basis der Antworten einen Überblick zu geben, welchen Stellenwert psychische Gesundheit in ihrer Partei einnimmt und welche Maßnahmen konkret angegangen werden. Ihre Interviews sind in voller Länge auf der Website frnd.de/parteiencheck zu finden, Auszüge mit den wichtigsten Aussagen zu jedem Fokusthema werden zudem auf den Social Media Kanälen des Vereins Freunde fürs Leben veröffentlicht.
Junge Kandidat:innen und Politiker:innen kommen zusätzlich zu Wort. Wie wichtig ihnen psychische Gesundheit ist und wie sie die Vorhaben ihrer Partei einschätzen, beantworten sie auf dem Instagram-Kanal von Freunde fürs Leben in prägnanten IGTV-Interviews. Mit dabei sind Noreen Thiel (FDP), Kevin Kühnert (SPD), Caroline Lünenschloss (CDU), Julia Schramm (Die Linke) und June Tomiak (Die Grünen).
Das Thema psychische Gesundheit ist wichtig: Jede:r fünfte Deutsche ist mindestens einmal im Leben von einer Depression betroffen, Frauen erkranken zwei– bis dreimal so häufig an einer Depression wie Männer und immer noch nehmen sich in Deutschland jedes Jahr fast 10.000 Menschen das Leben. In Zeiten einer weltweiten Pandemie nimmt die Bedeutung sogar noch zu, denn Studien zeigen einen deutlichen Anstieg von Depressionen und Angststörungen. Umso wichtiger ist es, psychische Gesundheit auf die gesundheitspolitische Agenda zu bringen. Mit Blick auf die Bundestagswahl ist es Freunde fürs Leben e.V. ein Anliegen, darüber zu informieren, wie sich die Parteien für eine Stärkung der psychischen Gesundheit einsetzen wollen.
Ausführliche Informationen zum Thema Depression und Suizid sowie Hilfsmöglichkeiten finden sich auf der Freunde fürs Leben-Website. Speziell für Journalist:innen gibt es Empfehlungen zur Berichterstattung über Suizid.
Wir kennen uns jetzt aus: Möchten Sie ein Interview über die Ergebnisse des Parteien-Checks mit Diana Doko? Schreiben Sie uns an presse@frnd.de.