Markus Kavka über seine Karriere, die Leidenschaft für Musik und seinen persönlichen Bezug zum Thema mentale Gesundheit

Foto: Svenson Suite
In der neuen Folge des Freunde fürs Leben Bar-Talk wechselt der Moderator Markus Kavka nach zwölf Jahren als Host die Seiten und wird selbst interviewt. Im Gespräch mit dem Regisseur und Moderator Sven Haeusler wird der Musikjournalist persönlich und gibt einen Einblick in die Hintergründe seines Engagements für den Verein Freunde fürs Leben. Er erzählt vom Aufwachsen im bayerischen Dorf, prägenden Momenten seiner Jugend und der Liebe zur Musik, die ihn schon zu seiner Schulzeit zum Radio und später zum Musikfernsehen führte: „Ganz am Anfang, und eigentlich ist es bis heute noch so, war Musik für mich das Tor zur Welt und der Schüssel zu meiner Identitätsfindung.“
Im vierteiligen Interview berichtet Markus Kavka offen und nahbar von einer persönlichen Erfahrung, die seinen Bezug zum Thema mentale Gesundheit schon im jungen Erwachsenenalter geprägt hat. Vor über 30 Jahren beging ein enger Freund Suizid, der zuvor an Depressionen erkrankt und von einer Suchterkrankung betroffen war. Der 57-Jährige erzählt von einem Gefühl der Machtlosigkeit, das ihn und seinen Freundeskreis damals einnahm, von Unwissen, mangelnden Hilfsangeboten und gesellschaftlichen Stigmata gegenüber Drogenabhängigkeit und psychischen Erkrankungen. Er reflektiert ehrlich, warum er die Zeit damals als schwierig erlebt hat und was er heute in einer ähnlichen Situation anders machen würde: „Ich habe so viel durch diese Situation damals und durch diesen Verein gelernt: wie man Signale richtig deutet, wie man dann darauf reagiert. Dass man dann […] alles ernst nimmt, zuhört. Das ist erst einmal das Wichtigste. Und dann ganz behutsam Hilfe zur Selbsthilfe anbietet. Da hatte ich halt wirklich keine Ahnung mit Anfang 20.”
Markus Kavka spricht auch darüber, wie sich der Umgang mit mentaler Gesundheit in der Musikbranche verändert hat. Während lange Zeit wenig oder gar nicht über psychische Belastungen gesprochen wurde, gehen mittlerweile immer mehr Künstler:innen sowohl in ihren Songs als auch in Interviews offener mit dem Thema um. Der Musikjournalist ordnet diese positive Entwicklung gesellschaftlich ein und betont, dass mentale Gesundheit zuletzt durch die Corona-Pandemie mehr öffentliche Akzeptanz erfahren hat. „Je größer die Selbstverständlichkeit ist, über das Thema zu sprechen, desto mehr ist nicht nur einem selbst geholfen, sondern perspektivisch auch der Gesellschaft und allen Menschen.”
Dieses frnd-Projekt wird durch die Deutsche Depressionsliga und die DAK im Rahmen der Selbsthilfeförderung nach § 20h Sozialgesetzbuch V gefördert. Freunde fürs Leben haben es sich zur Aufgabe gemacht, über die Themen Depression, Suizid und mentale Gesundheit aufzuklären und sie zu entstigmatisieren und Hilfsangebote sichtbar zu machen. Deshalb produzieren sie für den YouTube-Kanal frnd.tv gemeinsam mit dem preisgekrönten Regisseur Sven Haeusler visuell hochwertig aufbereitete und niedrigschwellig zugängliche Inhalte. Beim Bar-Talk trifft sich Markus Kavka am Bartresen mit Prominenten, um mit ihnen über ihre persönlichen Krisen und Wege der Bewältigung zu sprechen.